Laubgehölze:
Nadelgehölze:
Obstgehölze:
Andere Gehölze wie Weißdorn, Amberbaum, Elsbeere, Eberesche, Speierling, Eibe oder Douglasie behandele ich hier nicht. Bei Fragen zu solchen Bäumen kann man mich kontaktieren.
Eiche
Der Heizwert der Eiche liegt etwa bei 2150 kWh
und liegt somit nur knapp unter
dem der Hainbuche als Nr.1 in dieser Kategorie.
Mit ca. 0,63 g/cm³ Rohdichte ist es ein mittelschweres Holz
und trocknet nur langsam.
Problematisch können die Gerbstoffe werden, wodurch im
Rauchgas Säuren entstehen können, die den Schornstein angreifen.
Eichenholz verbrennt durch seine hohe Dichte sehr langsam
und bildet angenehme Glut. Wenn Eiche als Kaminholz genutzt wird, sollte man
Abstriche beim Flammenbild machen. Buche und Birke sind hier besser geeignet.
Als Kernholzbaum ist die Eiche die wertvollste heimische
Baumart gemessen an ihrem Verbreitungsgebiet.
Birke
Die Birke ist für den Kamin das Brennholz Nr. 1. Die Gründe
hierfür sind, dass Birkenholz kaum Funken schlägt, wegen seiner ätherischen Öle
angenehm riecht und weil es, wenn man es lagert, dekorativ aussieht.
Der Heizwert liegt etwa bei 1900 kWh/rm, was sehr
ordentlich ist.
Mit einem Wert von etwa 0,66 g/cm³ ist es ein
mittelschweres Holz und es zählt NICHT, wie oft angenommen, zu den Weichhölzern.
Dazu ist auch die angegebene Rohdichte zu hoch.
Birkenholz spaltet sich im oberen Stammbereich gut, in der
Nähe des Stammfußes gibt es desweilen Probleme.
Buche (Rotbuche)
Die Buche ist mit einem Wert von 0,68 g/m³ ein schweres
Holz mit einem sehr guten Brennwert von 2100 kWh/rm
Buchenholz neigt nicht zu Funkenflug und ist daher auch für
offene Kamine geeignet. Ebenso hat Buche eine hervorragende Glutbildung und
einen äußerst angenehmen Geruch.
Bei der Lagerung sollte man auf Trockenheit achten, weil
Buche anfällig für Pilzbefall ist. Trotzdem muss man es im Vergleich zu einigen
anderen Baumarten länger lagern, da aufgrund der hohen Rohdichte das Holz nur
langsam abtrocknet.
Die Rotbuche lässt sich leicht spalten.
Weißbuche (Hainbuche)
…ist mit 0,72 g/m³ ein sehr schweres einheimisches
Brennholz.
Es ist härter als Rotbuchenholz und lässt sich schwer sägen
und durch den sehr häufig auftretenden Drehwuchs noch schwerer spalten.
Mit 2.200 kWh/rm ist die Hainbuche der Spitzenreiter beim
Heizwert.
Sie verbrennt langsam, bildet ein sehr gutes Glutbett und
neigt nicht zum Funkenflug. Ebenso ist das Flammbild ansprechend.
Ahorn
Mit etwa 0,64 g/cm³ zählt der Ahorn zu den mittelschweren
Hölzern. Mit 1.900 kWh/rm verfügt der Ahorn über einen relativ hohen Brennwert.
Beim offenen Kamin sorgt er für eine schöne Flamme.
Mitunter kann es jedoch zu Funkenflug kommen.
Besitzt Ahorn keine Äste oder Drehwuchs. Ist er leicht zu
spalten und trocknet angeblich recht schnell.
Ungeschützt gelagert, ist Ahorn anfällig gegenüber der
Witterung und somit gegenüber Pilzen.
Ulme (Rüster)
Die selten gewordene Ulme (Ulmensterben) ist mit 0,65 g/cm³
ein mittelschweres Holz mit einem sehr ordentlichen Heizwert von 1.900 kWh/rm.
Ulme lässt sich schwer spalten und auch schwer anbrennen,
allerdings dankt sie das dann mit einem guten Glutbett. Wenig Funkenflug und
eine schönes Flammenbild machen sie zu einem geeigneten Kaminholz. Aufgrund
eines relativ hohen Wasseranteils im Holz ist es ratsam, die Ulme im Vergleich
zu anderen Hölzern länger zu trocknen.
Robinie (Scheinakazie)
Die Robinie ist eines der schwersten Hölzer in Deutschland
(0,70 g/cm³) und das härteste, wenn man Flieder oder Weißdorn ausschließt. Die
Kette wird also hier etwas schneller stumpf.
Ansonsten ist die Robinie ein hervorragendes Brennholz mit
einem Heizwert von ca. 2.100 kWh/rm. Dieser Wert liegt zwar kurz unter Eiche und
Hainbuche, oft wird aber behauptet, dass die Robinie den höchsten Heizwert
besitzt.
Es brennt sehr lange, hat aber eine hohe
Entzündungstemperatur.
Es ist widerstandsfähig gegen Verrottung, lässt sich aber
sehr schwer spalten. Lagern braucht man Robinie nicht lange. Ein Nachteil ist,
dass das Robinienholz „staubig“ ist und somit bei der Lagerung viel Dreck
produziert. Die Stäube sind giftig.
Esche
Die Esche ist ein schweres Holz (0,69 g/cm³). Der Heizwert
beträgt 2.100 kWh/rm, was somit der Eiche und Robinie gleichzusetzen ist, obwohl
gefühlt es etwas darunter ist.
Im frischen Zustand spaltet sich die Esche gut, später gibt
es Probleme. Im Gegensatz zur Buche, der sie im gespaltenen Zustand ähnelt,
verstockt sie jedoch bei der Lagerung nicht. Ein Nachteil wiederum ist, dass man
Esche lange lagern muss, denn als hartes Holz entweicht die Feuchtigkeit nur
langsam.
Für den offenen Kamin ist Esche empfehlenswert, da die
Baumart ein schönes Flammenbild produziert, lange die Glut hält und kaum Funken
fliegen lässt.
Kastanie
Hier muss man dringend unterscheiden zwischen der
einheimischen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) und der aus dem südlichen
Europa oft vorkommenden Esskastanie (Castanea sativa) oder auch Marone genannt.
Wer Ahnung von Pflanzen und Latein hat, wird hier schon feststellen, dass beide
Bäume botanisch nichts gemein haben und so verhält es sich auch bei der
Verwendung des Holzes dieser beiden Baumarten.
Rosskastanie
Der Heizwert der Rosskastanie liegt deutlich unter dem der
Esskastanie und ist pauschal im mittleren Bereich anzusiedeln.
Die Rosskastanie ist ein Splintholbaum, demzufolge ist sie
anfällig für Pilze und Fäule und somit nicht unbedingt tauglich für längeres
Lagern.
Mit einer Rohdichte von 0,55 g/cm³ zählt sie zu den
leichten bis mittelschweren Hölzern in Deutschland.
Die Rosskastanie neigt im Allgemeinen zu Drehwuchs und zu
tief in den Stamm hineinragenden Astansätzen. Treten diese Fälle auf, ist sie
schwer zu spalten, ansonsten gibt es damit keine Probleme.
Auch soll der harzähnliche Pflanzensaft zu Rußbildung im
offenen Kamin führen. Im geschlossenen Ofen soll das bei genügend
Brenntemperatur kein Problem sein.
Esskastanie
Für mich ist es der Baum der Zukunft in Anbetracht seiner
hervorragenden Eigenschaften in Zusammenhang mit der Klimaerwärmung.
Der Heizwert der Esskastanie liegt etwa auf dem Niveau der
Buche mit 2.100 kWh/rm.
Die Esskastanie ist ein Kernholzbaum, wodurch sie viele
positive Eigenschaften besitzt (Wasserverbau, Bauholz etc.)
Mit 0,62 g/cm³ Rohdichte ist es ein mittelschweres Holz und
trocknet nur langsam. Sie lässt sich problemlos spalten und lagern.
Problematisch können die Gerbstoffe werden, wodurch im
Rauchgas Säuren entstehen können, die den Schornstein angreifen.
Ebenso neigt die Esskastanie dazu, dass Glutstücke
wegspritzen. Deswegen ist ein Kamin zur Verbrennung nicht ratsam.
Erle
Die Erle zählt mit einer Rohdichte von 0,55 g/cm³ zu den
leichten Hölzern und im Sprachgebrauch zu den Weichhölzern. Mit einem Heizwert
von 1.500 kWh/rm ist sie mit der Fichte zu vergleichen, entwickelt aber nicht so
eine große Hitze, verbrennt aber ebenso schnell und bildet kaum Asche.
Erle trocknet sehr schnell und ist leicht zu spalten. Es
ist anfällig gegen Pilze und sollte also dementsprechend gelagert werden.
Linde
Die Linde ist mit 0,53 g/cm³ ein leichtes Holz und wird
daher den Weichhölzern zugeordnet. Es ist nicht witterungsfest und anfällig für
Pilzbefall. Mit einem Heizwert von 1.500 kWh/rm ist sie mit Erle und Fichte
gleichzusetzen, kann aber nicht die gleiche Hitze wie die Nadelhölzer
entwickeln.
Als Brennholz ist es als Anmachholz geeignet und kann im
Mix mit verfeuert werden. Es brennt jedoch sehr schnell ab.
Pappel
Die Pappel ist mit 0,47 g/cm³ ein sehr leichtes Weichholz.
Mit 1.400 kWh/rm hat sie einen niedrigen Heizwert.
Pappelholz lässt sich, solange es frisch ist, gut spalten
und trocknet relativ schnell. Es ist anfällig für Pilze und muss luftig und
trocken gelagert werden. Die Pappel neigt zum Spritzen, weshalb es im offenen
Kamin nicht ratsam ist, sie zu verbrennen.
Trotzdem macht Pappel warm, genau wie andere Hölzer, mit
einem lediglich geringeren Mehraufwand. Es ist ratsam, es in einem Mix mit einer
Hartholzart zu verbrennen.
Weide
Die Weide hat im Mittel etwa 0,45 g/cm³ und ist somit ein
leichtes Weichholz. Heizwerttechnisch ist sie ähnlich der Pappel und hat ca.
1.400 kWh/rm.
Die Weide lässt sich gut spalten, ist aber anfällig für
Pilzbefall. Auch bei Weide gilt. Sie wärmt, wie alle anderen Holzarten auch und
kann in einem Mix mit einer Hartholzart, auch im Kamin, verbrannt werden.
Fichte
Die Fichte ist unser häufigster Baum in Deutschland.
Mit 0,47 g/cm³ ist sie ein leichtes Holz, allerdings mit
dem höchsten Abbrennwert aufs Kilo bezogen, denn mit 1.500 kWh/rm ist sie schon
wieder im unteren Bereich anzusiedeln.
Das heißt also, für den, der sehr schnell Wärme haben
möchte (Lagerfeuer an Frühlingsabenden auf Terrasse oder im Garten), der sollte
auf Fichtenholz zurückgreifen. Man sollte jedoch aufpassen, denn Fichte neigt zu
Funkenflug.
Im Gegensatz zu Kiefer oder Lärche harzt sie wenig.
Die Fichte ist sehr leicht zu spalten und trocknet
mittelmäßig schnell. Der Witterung ausgesetzt, ist sie anfällig für Pilzbefall.
Tanne
In der Holzsortierung und im Verkauf wird die Tanne der
Fichte zugeordnet, da sie ähnliche Holzeigenschaften besitzt.
Es gibt in der „freien Wildbahn Deutschlands“ nur noch sehr
wenige Weißtannen und die wachsen ursprünglich im Gebirge und werden kaum als
Brennholz verkauft.
Also kurz gesagt – bietet euch irgendeiner Tanne als
Brennholz an, ist es mit ziemlich großer Sicherheit Fichte, es sei denn,
irgendwer möchte eine Küstentanne, eine Nordmanntanne oder eine Edeltanne
„entsorgen“.
Kiefer
…eine in Deutschland vor allem im Norden häufig
anzutreffende Baumart, die mit 0,53 g/cm³ Rohdichte noch zu den leichten Hölzern
gezählt werden kann.
Sie entwickelt wie alle Nadelhölzer einen hohen Abrennwert
aufs Kilogramm bezogen, mit 1.700 kWh/rm ist sie besser als die Fichte, aber
noch im unteren Bereich anzusiedeln.
Mit Kiefer (Kien) lässt sich ein Feuer leicht entzünden.
Der Grund dafür ist, dass Kiefer sehr harzhaltig ist und aufgrund seiner relativ
geringen Rohdichte schnell abtrocknet.
Für den Kamin muss man abwägen. Auf der einen Seite
knistert Kiefer sehr angenehm, auf der anderen Seite neigt die Baumart zu
Funkenflug. Was das Harz in der esse anrichten kann, überlasse ich der
Diskussion der Fachleute, da es hier sehr viele unterschiedliche Meinungen gibt.
Bei längerer Lagerung, der Witterung ausgesetzt, ist es
nicht ausgeschlossen, dass Pilze das Holz zerstören, wobei hier NICHT der
Bläuepilz gemeint ist, der Zellulose und Lignin „in Ruhe“ lässt.
Kiefernholz ist in der Regel leicht spaltbar.
Lärche
Die Rohdichte der Lärche bei 15 % Holzfeuchte beträgt 0,60
g/cm³. Somit gehört sie zu den mittelschweren Hölzern.
Ebenso wie die anderen Nadelhölzer besitzt sie einen hohen
Abbrennwert aufs Kilo bezogen, der Heizwert ist mit 1.700 kWh/rm dem der Kiefer
gleich zu setzen.
Ebenso wie die Kiefer hat die Lärche ein harzreiches Holz
und neigt zu Funkenflug und knistert angenehm. Allerdings ist sie der Witterung
ausgesetzt, nicht anfällig für Pilze.
Die Lärche trocknet schnell und ist mittelmäßig zu spalten.
Birne
…ist mit 0,72 g/cm³ ein sehr schweres Holz. Das Holz der
Birne ist sehr hart und lässt sich meist nur schwer spalten, da Birne zu
Drehwuchs neigt.
Im Ofen hält Birne sehr lange die Glut, hat ein schönes
Flammenbild und neigt nicht zum Funkenflug. Der Heizwert ist der Eiche oder
Buche ebenbürtig, wenn er nicht sogar darüber liegt.
Im Freien gelagert, ist die Birne anfällig für Pilzbefall
und somit nicht witterungsfest.
Apfel
Ebenso wie der Birnbaum ein sehr schweres Holz (0,74
g/cm³). Auch die anderen Eigenschaften ähneln der Birne, was auch logisch ist,
da die ursprünglichen Formen, der Wildapfel (Malus sylvestris) und die Wildbirne
(Pyrus pyraster), abgesehen von den Früchten, kaum unterscheidbar sind und sogar
beide Dornen besitzen. Demzufolge haben sie auch ähnliche Holzeigenschaften, die
im Brennholzsektor eine Unterscheidung nicht unbedingt notwendig machen.
Apfelbaum soll im Kamin außerdem sehr angenehm riechen.
Pflaume (Zwetschge [Unterart])
Ähnlich wie Apfel und Birne ein schweres Holz (0,72 g/cm³)
und sehr hart. Die Motorsäge hat zu kämpfen.
Die Pflaume lässt sich schwer spalten, liefert aber einen
ähnlich hohen Heizwert wie Buche oder Eiche.
Die Glut soll Pflaume, wenn sie dementsprechend trocken gelagert wurde,
besser halten als andere Hölzer.
Allerdings kann sie von Pilzen befallen werden, die vom Innern des Stammes
ausgehen und die Pflaume schon als stehenden Stamm angreifen.
Ein angenehmes Flammenbild und kaum Funkenflug machen sie
zu einem begehrten Kaminholz, wenn die hohe Entzündungstemperatur erreicht wird.
Kirsche
Hier ist in erster Linie die Süßkirsche gemeint, die auch
forstwirtschaftliche Bedeutung hat.
Die Kirsche ist mit 0,61 g/cm³ ein mittelschweres Holz und
mit 1.800 kWh/rm ein durchschnittlich bis gutes Brennholz.
Die eigentlich gute Spaltbarkeit wird durch die zähe und
elastische Rinde eingeschränkt, was sehr nervend sein kann, es sei denn, man hat
ein ruhiges Gemüt.
Kirsche trocknet im Vergleich zu anderen Hölzern schnell
und kann nach einem Jahr verbrannt werden. Allerdings sollte man es trocken und
luftig lagern, da sonst Pilze ihr Unwesen treiben und die Brenneigenschaften in
jeder Hinsicht vermindern.
Für den Kamin hat es, ähnlich wie die anderen Obstgehölze,
nur positive Eigenschaften, sieht man mal vom etwas geringeren Heizwert ab.
Nussbaum (Walnuss)
Die Walnuss ist mit 0,70 g/cm³ ein schweres Holz.
Eigentlich als Brennholz zu schade, weil wertvoll, landet es doch oft trotzdem
im Ofen, weil der Kern des Nussbaums oft faul ist und sich ein anderswertiger
Verkauf aus Quantitäts- und Qualitätsmängeln meist nicht lohnt.
Nussbaum ist ein gutes Brennholz, deren Heizwert sich unter
der Buche befindet, aber in etwa mit Ahorn gleichzusetzen ist. Es lässt sich gut
spalten und ist aufgrund des Flammenbildes und des kaum vorhandenen Funkenflugs
als Kaminholz geeignet.
Bei der Lagerung sollte man darauf achten, dass Nuss
anfällig für Pilzbefall ist. Die Trocknungszeit soll relativ lang sein.